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Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 24.05.2024

Unsere Sicht auf die Märkte und Anlageklassen

Wirtschaftliches und zinspolitisches Umfeld

Stand: 24.05.2024

Konjunktur

Europa

  • Der Stimmungsindikator für Firmen der Eurozone ist weiter angestiegen und signalisiert ein Konjunkturwachstum.
  • Die im Euroraum wachsenden Einzelhandelsumsätze sind als ein weiteres positives Signal zu bewerten.
  • Die fallende Inflation und die Hoffnung auf die damit verbundene Zinswende der EZB stützen die Wirtschaft.
  • Der Handelskonflikt zwischen den USA und China könnte sich negativ auf die europäische Konjunktur auswirken.
  • Das Euroland-BIP im ersten Quartal 2024 überraschte positiv. Es stieg um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal.

USA

  • Die US-Einzelhändler sind überraschend lediglich mit einem stagnierenden Geschäft ins zweite Quartal gestartet.
  • Der Arbeitsmarkt konnte die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen und zeigte erste Schwächen.
  • Der Stimmungsindikator für den Dienstleistungssektor deutet auf ein Schrumpfen der Wirtschaft hin.
  • Der Handelsstreit mit China verschärft sich zunehmend. Die Biden-Regierung verhängt neue Zölle auf Importwaren.
  • Im Vorfeld der US-Wahlen führen parteimotivierte Interessen zu Blockaden wirtschaftspolitischer Entscheidungen.

Notenbankpolitik (Zinsentwicklung)

EZB

  • Die EZB-Volkswirte behielten ihre Inflationsprognose bei. Für 2025 und 2026 erwarten sie einen Zielwert von 2%..
  • Die Inflation im Euroraum hat sich im März stärker als erwartet auf 2,4% reduziert. Die Kernrate beträgt 2,7%.
  • Die Marktteilnehmer rechnen aufgrund dieser Datenlage mit der ersten Leitzinssenkung der EZB im Juni.
  • Trotz sinkender Inflation bleiben Unsicherheiten, wegen des starken Lohnwachstums und geopolitischer Risiken.
  • Die EZB prüft aktuell noch, ob und wie schnell nach einer möglichen Senkung im Juni weitere Schritte folgen sollen.

Fed

  • Die US-Inflationsrate stieg im April nur noch um 3,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat, nach 3,5 % im März.
  • Die schwächer als erwarteten Daten vom US-Arbeitsmarkt ließen zuletzt auf eine Lockerung der Geldpolitik hoffen.
  • Mehrere US-Notenbanker haben sich jedoch für eine Fortführung der restriktiven Geldpolitik ausgesprochen.
  • An den Finanzmärkten wird mit einer ersten Leitzinssenkung in 2024 frühestens im September gerechnet.

Anlageklassen    

Renten

  • In den USA sollte nicht vor Ende des dritten Quartals mit sinkenden Renditen am Rentenmarkt zu rechnen sein.
  • Mit den erwarteten EZB-Zinssenkungen wird sich die inverse Zinsstruktur im Euroraum zunehmend normalisieren.
  • Die Nachfrage nach Anleihen bleibt hoch, so dass die Kurse am Rentenmarkt aktuell gut unterstützt werden.
  • Erwartete Kursgewinne von Anleihen werden derzeit durch das vorsichtige Agieren der Notenbanken begrenzt.
  • Mit Rückgang der Euro-Inflationsrate auf 2,4% ist eine deutlich positive Realverzinsung bei Renten erzielbar.

Fazit: Aufgrund des geringen Konjunkturwachstums in der Eurozone in Verbindung mit dem zuletzt stärkeren Rückgang der Inflation ist von einer Zinssenkung im Juni dieses Jahres auszugehen. Die erwarteten Leitzins-senkungen der EZB werden zu Renditerückgängen vor allem in den kurzen Laufzeitenbereichen führen.

Aktien

  • Die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten setzt sich trotz der aktuell herausfordernden Konjunkturlage fort.
  • Die Wirtschaft entwickelt sich gemäß der jüngsten Datenlage jedoch besser als erwartet und wirkt kurstreibend.
  • Bestehende geopolitische Krisen, z.B. der Nahostkonflikt, werden von den Investoren weitgehend ausgeblendet.
  • Gestiegene Kurse und weiterhin verhaltene Gewinnprognosen haben zu höheren Bewertungen der Aktien geführt.
  • Der Optimismus an den Aktienbörsen ist vorwiegend mit der erwarteten Lockerung der Geldpolitik zu begründen.

Fazit: Der Aufwärtstrend der Aktien setzt sich fort. Hoffnung bietet die sich abzeichnende Vermeidung der Re-zession in der Eurozone sowie in den USA. Die EZB wird voraussichtlich Anfang Juni die Zinswende einleiten und damit die Bedingungen für Aktien verbessern. Mögliche Kurskorrekturen sollten somit limitiert bleiben.


Rohstoffe

  • Wegen hoher US-Ölreserven und dem sich abkühlenden Konflikt Israel-Iran gab der Ölpreis zuletzt wieder nach.
  • Der Wandel hin zu einer emissionsfreien Wirtschaft sollte bestimmte Industriemetalle zukünftig verteuern.
  • Die geopolitischen Spannungen sowie die Aussicht auf fallende Zinsen hält den Goldpreis auf Rekordständen.

Fazit: Aufgrund der schwachen globalen Wirtschaftsentwicklung sind Preisanstiege bei Rohstoffen kurzfristig nicht zu erwarten. Der Umbau zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dürfte den Bedarf nach verschiedenen Indus-triemetallen zukünftig erhöhen. Der Ölpreis wird wegen der schwachen globalen Nachfrage seitwärts erwartet.

Immobilien 

  • Aufgrund der meist inflationsindexierten Mietverträge bieten Gewerbeimmobilien einen guten Inflationsschutz.
  • Die erwarteten Zinssenkungen würden die Finanzierungsbedingungen für Immobilien auf Sicht verbessern.
  • Die abnehmende Neubautätigkeit, wegen Arbeitskräftemangel und hoher Materialkosten, verringert das Angebot.

Fazit: Trotz der vorhandenen Risiken stellen Immobilien als Sachwerte perspektivisch eine solide Anlage dar.


Disclaimer
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffene Angaben dienen der Information.

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